Im Radius von 30 Kilometern

Wie schmeckt Heimat? Nach frisch geernteten Rüebli? Herbem Käse? Karin Isenschmid kauft regelmässig auf dem Solothurner «Märet» ein. Sie nimmt uns an diesem sonnigen Herbstmorgen mit durch die Gassen der Solothurner Innenstadt.

Buureschüblig aus Lotzwil (22,2 km), Züpfe aus Derendingen (4,8 km), Dörrfrüchte aus Biberist (3,8 km) und Gemüse aus Leuzigen (7,7 km). Was auf dem Solothurner «Märet» verkauft wird, stammt aus der Region und wird nicht weiter als 30 Kilometer entfernt geerntet. Ausser vielleicht die Spezialitäten aus Sizilien oder dem Piemont, die sich hier und da unter die Einheimischen mischen. Produkte aus der Heimat liegen im Trend, gerade auch bei jungen Erwachsenen. Viele geben gerne etwas mehr Geld für nachhaltig produzierte Lebensmittel aus. Eine davon ist Karin Isenschmid.

  • Karin Isenschmid kauft regelmässig auf dem «Märet» ein.


Der frühe Vogel erntet das frische Gemüse

Auch an diesem Mittwoch ist Karin auf dem Solothurner «Märet» unterwegs, ausgerüstet mit einem Stoffbeutel für ihre Einkäufe. Es ist kurz nach sieben, die Gesichter der Standbetreiber sind noch etwas müde, die Sonne wirft die ersten trägen Strahlen auf den Platz. Langsam kommt Leben in die Gassen. Die ersten Stände sind aufgebaut, erste Interessierte beäugen die Auswahl. Karin geht von Stand zu Stand, will vor der Arbeit noch die Zutaten fürs Abendessen besorgen. «Vor allem beim Gemüse achte ich darauf, dass es von Anbietern aus der Region stammt», so die 26-Jährige. Im Sommer darf es auch gerne mal eine Schale Erdbeeren sein – wenn die roten Früchte sie anlachen, kommt sie nicht daran vorbei. Heute bleibt Karin aber beim Gemüse. Ein frischer Salat mit Tomaten? Oder Fenchel? Ein Gemüseeintopf? Zur Sicherheit lieber alles einpacken. Wenn Besuch ansteht oder es etwas zu feiern gibt, holt Karin sich gerne auch das eine oder andere Stück Käse.


Durchaus naheliegend

Auf dem Markt wird nach links und rechts gegrüsst, man kennt sich hier in Solothurn. Karin wohnt seit drei Jahren in der Barockstadt und kauft ein- bis zweimal im Monat auf dem «Märet» ein – meistens am Samstag, da bleibt mehr Zeit fürs Trödeln. Wenn sie es wie heute auch mal an einem Mittwoch schafft, geniesst sie die unaufgeregte Stimmung umso mehr. «Der ‹Märet› unter der Woche ist authentischer. Am Wochenende flanieren viele Besuchende durch die Stadt und schauen sich alles an. Aber am Mittwoch, da geht man auf den ‹Märet›, um einzukaufen.» Ursprünglich aus Bolken (12 km), fühlt sich Karin in Solothurn zu Hause. Sie selbst bezeichnet die Stadt als ihre Heimat. Eingebettet zwischen vielen ländlichen Ortschaften mit Bauernhöfen, ergibt es hier durchaus Sinn, Produkte aus der Region zu kaufen. «Ich bevorzuge Lebensmittel, die keinen weiten Transportweg zurückgelegt haben.»

  • Möglichst frisch soll es sein: Bei der Menüplanung legt Karin Wert auf Zutaten aus der Region.

  • Möglichst frisch soll es sein: Bei der Menüplanung legt Karin Wert auf Zutaten aus der Region.

  • Möglichst frisch soll es sein: Bei der Menüplanung legt Karin Wert auf Zutaten aus der Region.

  • Möglichst frisch soll es sein: Bei der Menüplanung legt Karin Wert auf Zutaten aus der Region.

  • Möglichst frisch soll es sein: Bei der Menüplanung legt Karin Wert auf Zutaten aus der Region.


Heimat beginnt auf dem Küchentisch

Auch bei den Einkäufen im Supermarkt achtet Karin Isenschmid auf die Herkunft. Warum weit suchen, wenn es hier in der Heimat so viel Gutes gibt? «Heute setzen sich die Menschen stärker mit der Umwelt auseinander. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln gehört gerade auch bei Jüngeren zum Lifestyle. Diese Entwicklung gefällt mir.» Karin selbst achtet auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, und dazu gehört reichlich frisches Gemüse. Davon gibt es auf dem «Märet» mehr als genug. «Mir ist es wichtig, die Bauern aus der Region zu unterstützen. Ich habe grossen Respekt vor ihrer harten Arbeit.» Natürlich finden ab und an auch etwas weiter gereiste Produkte den Weg in Karins Einkaufsbeutel. Zum Beispiel Avocados, darauf will sie nicht verzichten. «Das lässt sich auch ganz gut mit meinem Gewissen vereinbaren, schliesslich ist es eine Ausnahme.» Und was vermisst Karin, wenn sie mal länger weg ist, im Ausland? «Das Brot! Frisches, knuspriges Brot!» Das findet sie übrigens auch hier in Solothurn: Die Bäckerei Müller bietet frisches Holzofenbrot feil. Vor allem samstags stehen die Leute für das Gebäck Schlange.

Gemütlich geht es zu auf dem «Märet» an diesem Mittwochmorgen. Karin hat alles, was sie braucht, die Vorräte reichen für die nächsten zwei bis drei Tage. Sie macht sich auf ins Büro – gleich beim Bieltor und keinen Kilometer vom «Märet» entfernt.

Wer gerne selbst einmal über den Solothurner «Märet» schlendern möchte, kann das jeden Mittwoch und Samstag von 7.15 bis 12.15 Uhr tun.

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