Unternehmerischer Mut wird belohnt

Wer kurz vor der Pandemie ein Start-up gegründet hatte, hatte denkbar schlechte Aussichten. Es sei denn, das Angebot entsprach dem Zeitgeist und den aktuellen Marktbedürfnissen. Die Erfolgsgeschichte von Kaspar Zimmerli und seinem Unternehmen ARVE.swiss macht Mut.

23. November 2019: Kaspar Zimmerli und Claudio Graf fahren mit dem Zug von Schanghai nach Hongkong. Gemeinsam mit Lars Diener-Kimmich haben die beiden die Firma ARVE.swiss gegründet: Die drei haben ein datengetriebenes System für Hotels entwickelt, aber dazu gleich mehr. Kurzer Zwischenhalt in Wuhan. Zimmerli und Graf vertreten sich die Füsse, werfen einen Blick auf die Stadt. Wie stark die kurz darauffolgenden Geschehnisse an diesem Ort ihr Leben beeinflussen würden, können die beiden zu diesem Zeitpunkt nicht erahnen.
 

Geglückter Start

Januar 2021: Die Pandemie hat die Welt nach wie vor fest im Griff. Zuerst Fluch, später Segen für den Erfolg von ARVE.swiss. Aber der Reihe nach: Kaspar Zimmerli erzählt: «Claudio Graf lebte seit Jahren in Hongkong. Die schlechte Luftqualität in China brachte ihn dazu, Lösungen zu suchen.» Das Team entwickelte daraufhin ein System, durch das die Luftqualität in Innenräumen direkt gesteuert werden kann. «Zusätzlich erkennt ein Bewegungssensor, ob sich jemand im Zimmer befindet oder nicht – dies schafft beispielsweise Erleichterung für das Reinigungspersonal», ergänzt Zimmerli. Die Geschäftsidee überzeugt, und so kommen Verträge mit drei verschiedenen Kunden in Asien zustande.
 

  • Das Gerät von ARVE.swiss sammelt sämtliche Daten zur Luftqualität in Innenräumen.

  • «Das Gerät erkennt sogar, ob sich jemand im Raum befindet oder nicht.»

  • Claudio Graf und Kaspar Zimmerli passen ihr Angebot der Nachfrage an – mit Erfolg.


Durchhaltewille gefordert 

Dann kommt alles anders: Die Pandemie stürzt die Hotelbranche in China in eine tiefe Krise, die Verträge werden hinfällig. Die Initianten werden auf Feld eins zurückgeworfen. Aufgeben kommt jedoch nicht infrage. «Die Situation hat uns gelehrt, flexibel zu bleiben und den Mut zu haben, bei Bedarf die Strategie anzupassen», so Zimmerli. Gerade zu Beginn ist der Druck spürbar. «Natürlich gab es ab und zu Reibereien. Aber wie heisst es so schön: Reibung erzeugt Energie – und die haben wir für uns genutzt.» Ihr Mut wird belohnt: trotz und auch dank Corona. «Die Pandemie hat unsere Pläne zuerst über den Haufen geworfen, nun ist sie ein Erfolgstreiber.»
 

In die Welt 

Der Geschäftserfolg gibt Zimmerli recht: «Meine Entscheidung, eine Firma zu gründen, wird jeden Tag belohnt. Die Freiheiten als Unternehmer sind unvergleichbar.» Zurück ins Angestelltenverhältnis will er nicht, «eine Reintegration könnte schwierig werden», lacht er. 
Was rät Kaspar Zimmerli anderen, die sich selbstständig machen möchten? «Die Ideen sofort auf dem Markt testen. Wer sie im stillen Kämmerlein entwickelt, läuft Gefahr, am Ende ein Produkt anzubieten, das niemand nachfragt.» Für die Zukunft hat der Unternehmer ambitionierte Pläne: «Wir wollen mit ARVE.swiss zu einem Grossunternehmen mit globaler Relevanz werden.» 

Interview und Text: Laura Marti
 

ARVE.swiss

Kaspar Zimmerli, Claudio Graf und Lars Diener-Kimmich sind die Gründer und Erfinder vom «ARVE Swiss Air Quality System»: Das digitale System erfasst die Raumtemperatur, die Luftqualität und verfügt über einen Bewegungssensor. Das Angebot richtet sich primär an Hotelmanagements und Inhaberinnen und Inhaber von Bürokomplexen. Dank unserem Produkt wird die Gesundheit der Mitarbeitenden und der Gäste gefördert und der Energieverbrauch verringert. So wird ein Raum beispielsweise nur klimatisiert, wenn sich auch jemand darin befindet», so Kaspar Zimmerli.

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