Ruhe durch Bewegung

Markus Hirschi läuft und läuft und läuft … Das Vorwärtskommen allein ist seine Motivation. Als Marathonläufer hat er viel über das Durchhalten gelernt – und kann einiges aus dem Sport in seine Arbeit als Bereichsleiter Bau und Sicherheit bei der BEKB übertragen.

«Das Laufen gehört für mich zum Leben.» Der 55-jährige Markus Hirschi ist durch und durch Marathonläufer. Vor über 30 Jahren hat er die Freude am Laufen im Militär entdeckt. Was für seine Mitrekruten joggen war, war für Hirschi «wandern». Sein Ruhepuls liegt bei circa 40 Schlägen pro Minute. Weit unter den durchschnittlich 60 bis 90 Schlägen eines gesunden Erwachsenen. Hirschi erklärt das so: «Mir wurden ein grosses Herz und eine grosse Lunge geschenkt.»

Markus Hirschi trainiert drei- bis viermal in der Woche eine bis eineinhalb Stunden. Zu seinen Spitzenzeiten nahm er an drei bis vier Marathonläufen im Jahr teil; heute sind es noch einer oder zwei. Als erfahrener Sportler weiss er seine Ressourcen zu schonen. Mit dem Laufen aufzuhören, ist für ihn keine Option: «Wenn ich mich nicht bewegen kann, komme ich nicht zur Ruhe», erklärt der 55-Jährige. «Marathon ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.»
 

Pathos in Athen

Die Faszination am Marathon geht für Markus Hirschi über den Streckenrand hinaus. «Ich habe in den letzten 30 Jahren viele Länder bereist und belaufen, so auch den Boston-Marathon», erzählt Hirschi. «Und immer waren die Marathontage ein Volksfest.» Mit viel Pathos in der Stimme schwärmt er von Athen. Dort lief er 2017 die «Mutter aller Marathons». Auf der genau 42,195 Kilometer langen Friedensstrecke von der Stadt Marathon nach Athen steckten die Zuschauer den Läufern Olivenzweige zu. «Ich lief mit einem Strauss von Zweigen und unter dem Jubel der Zuschauer in Athen im Panathinaiko-Stadion ein», beschreibt Hirschi eines seiner schönsten Marathonerlebnisse.
 


Marathon als Lebensschule

Markus Hirschi hat als Marathonsportler einiges gelernt. Viele Erkenntnisse, die er in seiner Laufkarriere hatte, wendet er auch im Berufsleben an. Marathon ist für ihn auch eine Lebensschule. Hirschi hat für sich vier Leitsätze definiert.

  1. «Etappenziele sind wichtig»: Sich einen Marathon von 42,7 Kilometern in Teilstrecken mit Etappenzielen einzuteilen, hilft dabei, das Endziel zu erreichen. Das lässt sich auch auf schwierige Projekte und Herausforderungen im Berufsalltag übertragen.
     
  2. «Planung ist das A und O»: Ein Marathonläufer, der seine Strecke kennt und sich mit den Gegebenheiten vor Ort (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Höhendifferenzen usw.) auseinandersetzt, ist erfolgreicher. Dasselbe gilt für die Projektplanung im Beruf.
     
  3. «Motiviere dich selbst!»: Beim Marathonlaufen kommt die Krise garantiert (bei Hirschi ist das jeweils bei Kilometer 30 bis 32 der Fall). Nur wer trotz Erschöpfung weitermacht, kommt ans Ziel. «Eine Krise kann ein produktiver Zustand sein, wenn man ihr den Charakter der Katastrophe nimmt», weiss Markus Hirschi aus Erfahrung. Er versucht sich in der herausfordernden Situation selbst zu motivieren. «Das Glas ist immer halbvoll. Die einzige Richtung, die es gibt? Vorwärts!» Hirschi drosselt das Tempo, erfreut sich an den Zuschauern und sucht bewusst nach Chancen und Zusprüchen. Diese Art der Krisenbewältigung kann man auch im Berufsleben anwenden: «Manchmal muss man die Bremse ziehen, um wieder Gas geben zu können.»
     
  4. «Teile deine Ressourcen ein!»: Wer an einem Sportwettkampf teilnimmt, ist ehrgeizig. Auch Markus Hirschi will Leistung bringen. Während er in seinen Spitzenjahren drei bis vier Marathons im Jahr lief, hat er heute das Pensum auf maximal zwei Läufe reduziert. Die Zeiten von früher erreicht er nicht mehr. «Das ist völlig okay. Ich bin keine 30 mehr», so Hirschi. Er kennt seine Grenzen. «Totale Verausgabung darf weder im Sport noch im Beruf das Ziel sein.»

Barbara Zesiger

Zur Person

Markus Hirschi ist Bereichsleiter Bau und Sicherheit, Leiter Krisenstab und Mitglied der Direktion bei der BEKB. Er ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er läuft seit 30 Jahren Marathon. Sein grösster Erfolg feierte er 2011 in Chicago, wo er es in seiner Kategorie (Kat. 40) unter die ersten 50 Läufer von total 35 000 schaffte.

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